Meine Meinung

Ich twittere nun schon einige Zeit, aber diese Seite hier ist seit langem nicht mehr aktualisiert, man könnte sie gelinde gesagt als “verwaist” bezeichnen. Doch tagtäglich begegnen mir diverse Schlagzeilen, Artikel, Facebook- und sonstige Posts, die ich eigentlich nicht unkommentiert stehen lassen möchte. Eigentlich. 

Das Problem ist nur – einerseits lässt sich meine Meinung darüber nicht in 140 bzw. jetzt 280 Zeichen fassen. Andererseits herrscht ein gewisser sozialer Druck, doch weiterhin schön political correct sein zu müssen, ansonsten wird man bestenfalls ignoriert oder gleich mit Kommentaren zugeworfen und als Hetzer, Rechter, Reicher (in manchem Kontext läuft das auf mehr oder minder dasselbe hinaus) oder schlicht und einfach Arschloch bezeichnet. Wobei die letzte Bezeichnung fast noch die harmloseste ist.

Daher werde ich möglicherweise, also je nach Lust, Laune, aber vor allem Zeit versuchen, hier meine Meinung zu äußern, in einem vermeintlichen Schutz der Pseudonymität. Natürlich ist mir als technisch bewanderter Mensch klar, dass sich IP-Adressen zurückverfolgen lassen, dass der Provider meine Identität preisgeben muss, wenn er dazu von gerichtlicher Seite aufgefordert werden sollte, aber da ich zu faul bin, über eine Proxy-Kaskade zu gehen und diese Seite in irgend einer Bananenrepublik zu hosten, muss ich ggf. mit diesen Konsequenzen leben.

Doch davon abgesehen herrscht – so hoffe ich zumindest – in diesem Land noch eine gewisse Meinungs- und Pressefreiheit, die ich mir zunutze machen möchte. Zumindest hat Herr Özdemir in seiner viel zitierten Rede im Bundestag jüngst noch darauf hingewiesen. Mal sehen, ob dies auch für Herrn Müller, Frau Maier oder Herrn Schulz gilt, der ich sein könnte, und nicht nur für einen grenzwertigen Journalisten, dessen größter Verdienst es zu sein scheint, in ein türkisches Gefängnis geworfen worden zu sein. Denn wenn ich mir den Wikipedia-Artikel zu seiner Person durchlese, können einem schon gewisse Zweifel kommen, etwa bei seiner Einstellung zur PKK, einer immerhin als terroristische Vereinigung eingestuften Organisation. Laut Herrn Yücel soll diese als Gesprächspartner anerkannt werden. Hm. Ok. Und als nächstes reden wir dann mit der/dem/das IS? Zu den weiteren Entgleisungen dieses hoch geschätzten deutschen Journalisten verweise ich einfach auf seinen Wikipedia-Artikel. Nebenbei bemerkt – irgendwie finde ich es gelinde gesagt ziemlich dumm, in ein Land zu gehen und sich dort den Behörden zu stellen, wenn man weiß, welche Zustände dort herrschen und dass man aller Voraussicht nach verhaftet wird. Aber natürlich erzeugt man damit die vermutlich gewünschte öffentliche Empörung inklusive Solidaritätsbekundungen bis hin zum eher angespannten Verhältnis zwischen zwei Ländern. Verhaftung hin oder her, Deutsch hin oder her – sympathisch ist mir dieser Herr jedenfalls nicht.

In diesem Sinne – meine Meinung – bis zum nächsten Mal!